Vietnam und Kambodscha (Im Angesicht von Angkor)
Reisedetails
Die ursprüngliche und faszinierende Welt Indochinas findet sich noch heute in Vietnam und Kambodscha.
Morgens Fahrt mit dem ICE der Deutschen Bahn von Köln nach Frankfurt. Mittags gemeinsamer Linienflug von Frankfurt/Main mit Singapore Airlines, nonstop nach Singapur.
Frühmorgens Ankunft in Singapur, vormittags Weiterflug mit Singapore Airlines nach Hanoi. Von wegen sozialistisches "Grau in Grau" oder "verschlafen". Hanoi mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern gilt zu Recht als eine der schönsten Städte Südostasiens. Nach der Ankunft am Mittag, Besichtigung der Altstadt, mit den malerischen Handwerkerhäusern und den quirligen Straßenmärkten. Rundgang um den idyllischen Stadtsee Hoan Kiem, den "See des zurückgegebenen Schwertes" und über die The-Huc-Brücke zum Tempel Den Ngoc Son. Dieser Jadebergtempel ist dem General Tran Hung Dao, der im 13. Jahrhundert die Mongolen besiegte, gewidmet. Am Abend besuchen wir eine Aufführung des Hanoier Wasserpuppentheaters. Elf Spieler, die bis zur Hüfte im Wasser stehen, bewegen die Puppen zur Musik. Man sieht den Kampf eines Fischers mit seiner Beute, hört den Reis wachsen, erlebt die rasante Entenjagd eines Jaguars mit, begegnet Feuer speienden Drachen und kann die Geschichte des zurückgegebenen Schwertes mitverfolgen.
Vormittags erwartet uns die Begegnung mit dem Vater der Unabhängigkeit: Ho Chi Minh. Menschenmassen pilgern zu seinem einstigen Wohnsitz und zum Mausoleum, in dem der große Revolutionär aufgebahrt ist. Nach dem Besuch des Ho Chi Minh Mausoleums und seines Wohnhauses Besichtigung der "Ein-Säulen-Pagode" Chua Mot Cot. Mittags Überlandfahrt zur spektakulären Halong Bucht, dem landschaftlichen Höhepunkt Nord-Vietnams (UNESCO-Naturdenkmal). Ein Drache, der erfolgreich mit den Vietnamesen gegen China gekämpft hat, hält hier wohlverdiente Ruhe. So die Sage! Starke Verkarstung ist die wissenschaftliche Erklärung. Am Nachmittag vierstündige Bootsfahrt in den malerischen Gewässern der "Bucht des herabsteigenden Drachens". Beim Anblick dieser unwirklichen Traumlandschaft der über 3.000 aufragenden Kalksteinfelsen erscheint uns die Legende wie ein Tatsachenbericht. Durch die einzigartige Felslandschaft fahren wir an malerischen Buchten entlang, begegnen Fischern auf ihren Sampans, und besichtigen die Hang Dau Go, die Holzstangenhöhle, in der jene hölzernen Waffen versteckt gewesen sein sollen, mit denen die Nordvietnamesen rund 500.000 Mongolen unter Kublai Khan in die Flucht schlagen konnten.
Morgens Rückfahrt (165 km) nach Hanoi und ausführliche Besichtigung des Literaturtempels Van Mieu. Ly Thanh Tong, der dritte Kaiser der Ly-Dynastie, ließ zu Ehren des Konfuzius den "Tempel der Literatur" im Jahr 1070 errichten. Sechs Jahre später gründete sein Nachfolger Ly Nhan Thong in einem Nebengebäude die erste Universität Vietnams. Symbolisch für die vier Prüfungen, die man bis zur Erlangung der Himmlischen Klarheit bestehen muss, passiert man nacheinander die vier Tore Van Mieu (Literatur-Portal), Dai Trung (Tor der großen Mitte), Khue Van Cac (Plejaden-Pforte) und Dai Thanh (Tor des großen Erfolgs). Am Nachmittag Spaziergang durch das französische Kolonialviertel mit dem Opernhaus und der Residenz des ehemaligen französischen Gouverneurs zum Historischen Museum. Mehr als 2.000 Exponate, auf zwei Stockwerke verteilt, geben hier einen ausführlichen Überblick über die vietnamesische Geschichte.
Frühmorgens Flug mit Vietnam Airlines nach Da Nang. Zunächst Besuch der Marmorberge - fünf Berge, die nach den Elementen Thuy (Wasser), Tho (Erde), Kim (Metall), Moc (Holz) und Moa (Feuer) benannt sind - mit Tempeln, der Linh-Ung-Pagode und der geheimnisvollen Grotte Huyen Khong. Vom Gipfel des Berges Thuy Son genießen wir den phantastischen Blick über Da Nang, den China Beach, das Meer und die anderen Berge. Anschließend Weiterfahrt nach Hoi An (UNESCO-Kulturdenkmal), dessen Stadtbild sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Wir spazieren durch die pittoreske Altstadt des Städtchens mit sehenswerten Handelshäusern, Tempeln und Schreinen gehen über die Japanische Brücke und besuchen eine Baumwollmanufaktur. Hoi An war vor 1000 Jahren kulturelles und politisches Zentrum der Cham-Dynastie, fraglos eine der Hochkulturen Südostasiens. Am Nachmittag genießen wir die herrliche Fahrt über den atemberaubenden Wolkenpass (496 Meter hoch) in die einstige kaiserliche Residenzstadt Hue mit heute 280.000 Einwohnern.
Alte Kaiserstadt Hue - keineswegs! Die Bauwerke sind alle jünger als 200 Jahre, denn Hue war von 1802 bis 1945 die Hauptstadt der letzten Kaiserdynastie der Nguyen. Prächtig ist die kaiserliche Zitadelle, sie erzählt Geschichten vom Leben am Hof. Doch es ist das Flair der gesamten Stadt, das Hue (UNESCO-Kulturdenkmal) so einmalig macht, wie der "Fluss der Wohlgerüche", die Kolonialbauten und das beschauliche Leben. Ganztägiges Besichtigungsprogramm in Hue mit Besuch der alten Zitadelle, einst ein Staat in der Stadt, mit Tempeln, Beamtenwohnungen, Ziergärten, dem Nagomon Tor und breiten Straßen. Schachtelartig umschließen sich die drei Stadtanlagen: außen die Zitadelle für die Beamten, dann die Kaiserstadt für die Bediensteten und innen der Kaiserpalast, die so genannte "Verbotene Stadt" nach dem Vorbild Pekings. Anschließend Bummel über den Dong-Ba-Markt mit den besten Exemplaren vietnamesischer Reisstrohhüte. Nachmittags romantische Bootsfahrt auf dem Song-Huong-Fluss (Parfümfluss) zur wunderschön gelegenen Thien-Mu-Pagode. Hier praktizierte der Mönch Thich Quang Duc, dessen hellblauer Chevrolet hier zu sehen ist, mit dem er nach Saigon fuhr und sich vor den Augen der Weltpresse, aus Protest gegen die Gräuel des Diem-Regimes, verbrannte. Wir fahren weiter auf dem "Fluss der Wohlgerüche" zum, einige Kilometer südlich der Stadt gelegenen, mächtigen Kaisergrab Minh Mangs, Zeugnis dieses vermessenen Nguyen-Herrschers.
Morgens Flug mit Vietnam Airlines nach Saigon, einst Hauptstadt Süd-Vietnams und heute in seinem weiteren Stadtgebiet Ho Chi Minh Stadt genannt. Saigon ist mit ihren 6 Millionen Einwohnern zweifellos die wichtigste Stadt des Landes und die heimliche Hauptstadt. Restaurants, Banken und Geschäfte schießen wie Pilze aus dem Boden. Architektonisch ist die Stadt ein Potpourri aus amerikanischen, französischen und asiatischen Einflüssen. Wir lassen uns auf der Stadtbesichtigung von den Gesichtern Saigons verzaubern und besuchen, in den geschäftigen Gassen des Chinesenviertels Cho Lon, die Hauptpagode der chinesischen Fujian-Gemeinde Chua Quan Am und den bunten Markt Binh Tay. Nach dem Mittagessen im Pho 2000, in dem schon Bill Clinton seine Nudelsuppe gegessen hat, Besichtigung des "Palastes der Einheit", der Altstadt mit der französischen Kathedrale Notre Dame und dem kolonialzeitlichen Hauptpostamt. Während unserem Spaziergang auf den gepflegten Alleen und weitläufigen Boulevards genießen wir den Flair des kolonialen Saigons. Vorbei am Hotel de Ville (Rathaus), der alten Oper und dem ältesten Hotel Saigons, dem 1885 gebauten Continental, gelangen wir zum Saigon River. Von der Dachterrasse des Hotels Majestic haben wir einen vortrefflichen Blick auf das Zentrum und den Fluss Song Sai Gon.
Am Morgen zunächst Besuch der Pagode Chua Ngoc Hoang. In dieser wichtigsten Pagode Saigons verehren die Daoisten den mächtigen Jadekaiser Ngoc Hoang. Anschließend Ausflug ins Mekong-Delta nach My Tho. Auf der Fahrt durch das ländliche Südvietnam Besuch der Vinh Trang Pagode (Tempel des "Sehenden Auges") und des Marktes in Loc Tho. Von My Tho aus Bootsfahrt auf dem Mekong durch die breite fruchtbare Flussebene des Mekong. Die Wasserzweige des mächtigen Mekong-Deltas und die vielen kleinen Inseln dazwischen sind Refugium für idyllische Dörfer. Wir genießen die einmalige Atmosphäre und die Stille der Natur während wir einige Dorfbesuche machen und die Obstgärten der Insel Toi Son besuchen. Zurück in Saigon abenteuerliche Fahrt mit einem Motodup, dem Motorradtaxi, durch die Straßen Saigons ins Zentrum und Bummel über die Uferpromenade des Saigon River. Beim Abendessen kosten wir ein letztes Mal vorzüglich bereitete Gerichte mit Aromen von frischem Zitronengras und Fischsoße.
Wir nehmen Abschied von Vietnam! Morgens kurzer Linienflug von Saigon direkt nach Siem Reap, dem zentralen Verwaltungsort nördlich des Flusses Tonle Sap. In deren Nähe erstrecken sich auf einer Fläche von vielen hundert Quadratkilometern die gigantischen Tempel- und Palast-Ruinen von Angkor (UNESCO-Kulturdenkmal) - einem der großen Höhepunkte dieser Reise. Das Wort "Angkor" steht für eine mystische Hochkultur aus der Zeit der Jahrtausendwende, die nach ihrer Blütezeit im tropischen Urwald versank. 1908 begannen französische Archäologen die Ruinen der Tempelstadt vom Dschungel zu befreien. Am Nachmittag erste Besichtigungen in Angkor: Prasat Kravan (Vishnu-Tempel, hinduistisch) ist der erste Tempel mit dessen Bau in Angkor begonnen wurde und war im Jahre 921 fertig gestellt. Der buddhistische Flachtempel Banteay Kdei wurde Ende des 13. Jahrhunderts unter König Jayavarman VII. erbaut und diente unter Pol Pot als Krankenhaus. Im Zentrum des ausgetrockneten Östlichen Baray, des gewaltigen Staubeckens, steht der Östliche Mebon-Tempel, der Shiva geweiht war und für große Zeremonien diente. Da er einst mitten im Wasserreservoir lag, konnte er nur per Boot erreicht werden.
Am Vormittag ausführliche Besichtigung des legendären Angkor Wat, das größte religiöse Bauwerk der Erde, erbaut im 12. Jahrhundert von König Suryavarman II. Der Bau, bei dem Hunderte von Elefanten im Einsatz waren dauerte annähernd 37 Jahre. Wir kommen uns wie im Traum vor, wenn wir das Heiligtum betreten, die ungeheure Größe der Anlage durchschreiten, die bis ins Detail durchdachte Geometrie der Architektur begreifen und die unvorstellbare Schönheit der Skulpturen und Reliefs eindringlich erleben. Der Tempel von Ankor Wat ist zweifellos der eindrucksvollste, jedoch nur einer von vielen, seine Umgebung hat die dichteste Ansammlung von Tempeln auf der Welt. Nachmittags ein Besuch des Zentralbezirks der Ruinenanlage von Angkor Thom. Niemand, der nicht voll Ehrfurcht vor dieser sagenhaften Tempelstadt aus dem 9. bis 15. Jahrhundert stehen würde. Zwischen Urwaldriesen begrüßen uns lächelnde, überdimensionale Gesichter. Sie gehören dem beeindruckenden Bayon-Tempel der einst mächtigen Stadt. Vom Heißluftballon aus genießen wir aus 186 Metern Höhe einen einmaligen Blick auf Ankor Wat, den Tempelhügel Phnom Bakheng, Angkor Thom und das westliche Baray - ein atemberaubendes Erlebnis. Während des Sonnenuntergangs im Tempel von Ankor Wat kommen uns Fragen zu dieser Stadt in Ruinen in den Sinn: Wer waren ihre Herrscher? Warum ging das Reich so sang- und klanglos unter? Wie bedroht diese Anlage heute wieder ist und wie ein auch von Deutschland gefördertes Projekt dieses Kunstwerk für die Nachwelt konserviert, erfahren wir anschaulich im German Apsara Conservation Projekt (GACP) der Fachhochschule Köln.
Unser dritter Tag in Angkor, der uns zu Besichtigungen in der Umgebung verlockt. Morgens Besuch der Elefantenterrasse und nebenan der Terrasse des Leprakönigs in der "großen Hauptstadt" Angkor Thom. Anschließend Fahrt, zum 20 km entfernten, besonders schönen Banteay Srei, mit seinen roten Sandsteinskulpturen am Shiva-Tempel die höchste Kulturblüte der Khmer dokumentierend, dann zum hinduistischen Tempel Banteay Samre am östlichen Ende des Baray. Am Nachmittag Besichtigung weiterer Höhepunkte zwischen dem Westlichen und Östlichen Baray mit dem Tempel Thommanon (Schöne Apsara) und dem immer noch teilweise von Urwaldbäumen überwucherte Ta Phrom. Den Tempel Ta Prohm beließ man dabei bewusst in seinem ursprünglichen Zustand. Heute schlängeln sich die Wurzeln des Urwalds durch die Anlage, die Natur ergreift wieder Besitz, und Brüllaffen sorgen nebenbei für eine stimmungsvolle Geräuschkulisse. Die hinduistische Vorstellung vom Urmeer stand Pate für den Tempel Neak Pean, der von Jayavarman VII. errichtet wurde. Große Aufmerksamkeit zieht ein aus Sandstein erbautes Pferd auf sich, das eine Inkarnation Lokesvara darstellt. Von der Terrasse des Tempelberges Pre Rup genießen wir zum Abschluss einen schönen Sonnenuntergang mit Blick auf die Türme von Angkor Wat.
Morgens Flug vorbei am Tonle Sap See, dem größten Binnengewässer Südostasiens und eines der wichtigsten Nahrungsmittelreservoirs des Landes, nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. In der etwa eine Millionen Einwohner zählenden Stadt vereint sich provinzieller Charme mit asiatischer Betriebsamkeit. Vom Einfluss, den das Königshaus noch heute auf das Leben der Menschen ausübt, zeugt der große Königspalast. Besichtigung des Palastes mit der Thronhalle und der Silberpagode, auf deren Umgebungsmauer die Geschichte des Ramayana gemalt ist. Beim ausführlichen Rundgang im bedeutenden Nationalmuseum, das einige der besten Khmer-Exponate vereinigt, sammeln wir letzte Eindrücke der Khmerkultur. Am Nachmittag erhalten wir Anschauungsunterricht über die neueste Geschichte Kambodschas, vor allem über die Terrorperiode der Roten Khmer in Toul Sleng, einst eines der Vernichtungslager während der "kommunistischen" Periode unter Pol Pot. Fahrt zu den 12 Kilometer entfernten "Killing Fields", wo von 1975 bis 1979 zwischen 10.000 und 17.000 Menschen ermordet und in 129 Massengräbern verscharrt wurden, steht heute ein Mahnmal. Rückfahrt nach Phnom Penh, vorbei am Unabhängigkeits-Denkmal, Rundgang auf dem Markt und zum Wat Phnom, ein künstlicher Hügel mit Stupa, der der Stadt ihren Namen gab.
Am Morgen Fahrt mit dem Cyclo, der Fahrradrikscha, ins Zentrum von Phnom Penh. Spaziergang zum Cambodiana Hotel, wo sich der Tonle-Sap-Fluss mit dem Mekong vereinigt, um sich nach ein paar hundert Metern wieder zu trennen. Hier findet alljährlich das Schauspiel der "wechselnden Strömungen" statt, wenn zur Monsunzeit das Wasser den Tonle Sap hinauf in den Tonle-Sap-See fließt und im November wieder aus dem See ins Meer. Spaziergang an der River Front des Tonle Sap entlang. Mit einem letzten Blick auf den Mekong verabschieden wir uns von Südostasien. Nachmittags Transfer zum Flughafen und abends Linienflug mit Silk Air von Phnom Penh nach Singapur. Spätabends Weiterflug mit Singapore Airlines nach Frankfurt.
Morgens nach 12,5 Stunden Flug Ankunft in Frankfurt und Rückfahrt mit dem ICE nach Köln.