Kuba - Karibische Vielfalt
Reisedetails
Havanna
Der erste Spaziergang durch Havanna ist wie ein Besuch bei einer alternden Diva. Die Stadt
ist in die Jahre gekommen, aber dafür ist sie jetzt schon eine lebende Legende. Eine Erkundungstour führt uns zu den
Prachtvillen in "La Habana Vieja", dem alten Stadtkern, dessen Herzstück die barocken Paläste, Kirchen und
Museen sind. Einige dieser Perlen aus der spanischen Kolonialzeit sind restauriert, bei anderen ist die Farbe der Fassaden
abgeblättert und wieder andere stehen kurz vor dem Einsturz. Der alte Stadtteil von Havanna steht auf der Liste des
Weltkulturerbes der UNESCO, und jährlich wird viel Geld in die Renovierung alter Gebäude investiert.
Transport
Ein blauer Cadillac rattert vorbei, im nächsten Moment rumpelt uns ein pinkfarbener Buick entgegen. Die alten Autos erinnern
an eine vergangene Zeit, als Kuba Treffpunkt für korrupte Politiker, dubiose Mafiabosse und alkoholkranke US-Millionäre
war. Die Oldtimer gehören eigentlich ins Museum, doch die Kubaner, die solche Autos besitzen, sind sehr stolz auf ihr
meist auf Hochglanz poliertes Gefährt und basteln mit großer Begeisterung daran herum. Mit unglaublich viel
Erfindungsgeist bei der Beschaffung von Ersatzteilen gelingt es ihnen, die Karossen wieder zum Laufen zu bringen.
Zu Fuß lässt sich Havanna am besten entdecken. Man kann aber auch ein Fahrrad mieten. Diese bleischweren Räder chinesischer Herkunft werden "flying pigeon" ("Fliegende Taube") genannt. Ein echtes Abenteuer kann die Fahrt in einem 50 Jahre alten Taxi sein. Eine Alternative: Das "taxi ecologico", das Fahrradtaxi.
Musik
Aus dem Cadillac donnert Salsa, und drüben an der Straßenecke tanzt der Nachbar zu einem Rumba-Song. Musik und
Tanz haben die Kubaner im Blut, keine Frage. Die verschiedenen kubanischen Musikarten haben ihre Wurzeln in der afrikanischen
Musik der Sklaven. Neben Salsa, Merengue und Rumba hört man auch überall den typischen Son, der in Deutschland
vor allem durch Wim Wenders "Buena Vista Social Club" berühmt wurde. Auf den meisten Plätzen in Kuba
findet man eine Casa de la Trova, ein Musikhaus, wo einheimische Musiker kleine Konzerte geben. Live und
handgemacht.
Hemingway
Der beliebteste
Ausländer in Kuba ist zweifelsohne Ernest Hemingway. 20 Jahre lang lebte er auf der Insel und verfasste in dieser Zeit einen
großen Teil seines Romanwerkes. Die Bar des Restaurants "La Bodeguita del Medio" ist weltberühmt, seit
Hemingway dort in den 30er-Jahren seinen Mojito-Cocktail schlürfte. Viele andere Berühmtheiten folgten seinem
Beispiel und haben auf den Wänden ihre Unterschrift hinterlassen. Ein anderer Cocktail, den Hemingway gern mochte, war
der Daiquiri, den er am liebsten im Cafe "El Floridita" trank. Etwas außerhalb von Havanna liegt das
Fischerdorf Cojimar, das als Vorlage für sein Buch "Der alte Mann und das Meer" diente. Im Restaurant "La
Terraza" steht eine Büste zur Erinnerung an Hemingways Nobelpreis, und viele Bilder zeigen ihn beim Trinken oder
Angeln.
Küche
Man nehme die Zutaten der spanischen und der asiatischen Küche, die die Einwanderer
mitgebracht haben, und vermische sie mit den Rezepten der afrikanischen Sklaven - dann hat man die "cocina criolla",
die kreolische Küche. Die nationale Mahlzeit ist "moros y christianos", ein Gericht aus Bohnen und Reis.
Eine Variante davon ist "arroz con pollo", Reis mit Bohnen und Hühnerfleisch. Neben den Staatsrestaurants werden
diese Gerichte von vielen "paladares" serviert. "Paladares" sind kleine Restaurants, die von Familien betrieben
werden. Man isst dann - mit maximal 11 anderen Gästen - bei der Familie zu Hause: eine ausgezeichnete Gelegenheit, um
einen Blick in den Alltag der Kubaner zu werfen.
Cocktails
Ohne Rum geht gar nichts. Die kubanischen Barkeeper mixen ihre Cocktails fast immer mit Rum. Er wird aus Zuckerrohr
hergestellt und ist in vielen Sorten, Geschmacksrichtungen und in unterschiedlicher Qualität erhältlich. Seit die Familie
Bacardi die Insel verlassen hat, ist Havana Club der bekannteste Rum auf Kuba, benannt nach der berühmten
Disco.
Zigarren
Der Weg von Havanna in die Provinz Pinar del Rio führt uns an vielen Grapefruit-, Ananas- und Apfelsinenplantagen
vorbei. Pinar del Rio ist eine der schönsten und fruchtbarsten Provinzen der Insel und zugleich das Zentrum der Tabakindustrie.
Hier wächst der beste und auch teuerste Tabak der Welt: der "Vuelta Abajo". Unter den Palmwedeldächern der
"bohios" wird der Tabak zum Trocknen aufgehängt. Von den über 40 Zigarren-Sorten, die auf Kuba hergestellt
werden, ist die Marke Cohiba die renommierteste. Ursprünglich wurde sie als Gastgeschenk für Politiker
hergestellt, aber seit den 80er-Jahren kann sie jeder kaufen. Auf der Fahrt durch die Landschaft von Pinar del Rio begegnen uns
immer wieder Bauern, die ihr Land mit von Ochsen gezogenen Pflügen bearbeiten. Im Vinales-Tal tauchen die wunderbar
geformten "Mogotes" auf - dicht beieinander liegende dunkelgrüne Kalkstein-Hügel. Die Kalksteinkegel sind
bis zu 400 Meter hoch und rund 160 Millionen Jahre alt.
Strand
Sonne, Palmen, weißer Sand: Die kubanischen Strände sind wie aus einem Bildband entnommen.
Perfekt, um abzuschalten und auszuspannen. Natürlich kann man auch Schnorcheln und Tauchen. Kubas Küste ist
gesäumt mit herrlichen Korallenriffen.
Reisebericht
Detaillierter Reisebericht über Kuba (PDF-Dokument 48 KB)