Archipel Indonesien
Kultur
Gamelan-Musik
Gamelan ist sowohl der Name für die traditionell balinesische Musik als auch für die
verwendeten Instrumente. Gamelanmusik erklingt zu verschiedenen Anlässen - etwa zu Tempelzeremonien, religiöse
Prozessionen und Feiern, zu Hochzeiten, als Begleitung zu Puppentheater und Schattenspiel oder auch zu Tanzaufführungen
und in Konzerten. Als Rhythmusinstrument dient die große Röhrentrommel unterstützt von Gongs und Metallophonen
mit Klangplatten aus Bronze; dazu spielten Bambus-Xylophone die Kernmelodie.
In einem kompletten Gamelan können bis zu 40 Musiker vereint sein, wobei es keine eigentlichen Solisten gibt. Jedes
Instrument ist für den Gesamtklang wichtig und nur durch das Zusammenspiel aller Instrumente ergibt sich der
gewünschte Klang.
Eine Kostprobe gefällig?
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Barong-Tanz
Der Barong ist ein mythisches Wesen, das die guten Mächte repräsentiert. Daneben gibt es Rangda, die Königin
der Hexen, die das Böse verkörpert. Der Balinese glaubt, dass Gut und Böse nebeneinander existieren. Deshalb
gibt es beim Barong-Tanz, der sich um den Barong (Gut) und Rangda (Böse) rankt, keinen Sieger. Der Tanz beginnt mit einem
Vorspiel, welches eigentlich keine Verbindung zur eigentlichen Geschichte hat. Es soll lediglich den Barong vorstellen. Nach dem
Vorspiel tanzen zwei Mädchen den Legong, der von einem Gamelan Orchester begleitet wird, und dann beginnt die eigentliche
Geschichte:
1. Akt:
Ein junger Prinz Sadewa, soll einer bösen Hexe (Batari Durga) geopfert werden. Zwei Diener der Königin beratschlagen
wie sie das verhindern können, als Kaleka - sie ist eine Schülerin der Hexe - erscheint. Sobald sie wieder verschwunden
ist, schicken die Diener dem Premier-Minister eine Nachricht, dass er schnell kommen möge.
2. Akt:
Der Premier-Minister kommt, gefolgt von der Königin, der Mutter Sadewas. Die Königin ist tief verstört beim dem
Gedanken, ihren Sohn opfern zu müssen. Die Hexe, besorgt, die Königin würde sich um entschließen. Kaleka
kommt und verhext die Königin, die dem Premier-Minister befiehlt, Sadewa zum Friedhof zu bringen, in dem die böse
Hexe lebt.
3. Akt:
Doch der Premier-Minister, der Sadewa wie seinen eigenen Sohn liebt, weigert sich den Befehl der Königin auszuführen.
Als die Hexe Batari Durga auch über ihn einen Fluch ausspricht, bringt der Premier-Minister Sadewa zum Friedhof, wo er ihn
zum Opferplatz führt und dort an einen Baum bindet.
4. Akt:
Der Gott Shiwa erscheint in Gestalt eines Priesters, sieht Sadewa und hat Mitleid mit ihm. Er nimmt sich seiner an und macht
Sadewa unsterblich.
5. Akt:
Die Hexe Batari Durga erscheint, sieht Sadewa und möchte das Opfer unverzüglich abhalten. Doch Sadewa ist
unsterblich und Batari Durga, die dies erkennt, erklärt sich geschlagen. Um erlöst zu werden und in den Himmel zu
kommen, bittet sie Sadewa. sie zu töten.
6. Akt:
Als Kaleka dies merkt, verwandelt sie sich mit Hilfe ihrer magischen Kräfte erst in einen wilden Eber, dann in einen
Riesenvogel, wird aber jedes Mal von Sadewa besiegt. Als sie jedoch die Gestalt der schwarzen Hexe, der mächtigen Rangda
annimmt, kann Sadewa sie nicht mehr schlagen. Um sie bekämpfen zu können, verwandelt Sadewa sich in den Barong.
Sie kämpfen miteinander, da sie aber gleich stark sind, kann keiner den anderen besiegen. Der Barong ruft seine
Anhänger, die Kris-Tänzer zur Hilfe.
7. Akt:
Die Anhänger des Barong erscheinen. Rangda jedoch verzaubert die Tänzer, so dass sie ihre Dolche - die mit magischer
Kraft ausgerüsteten Kris - gegen sich selbst richten und tot hinfallen (in diesem Augenblick können die Tänzer
tatsächlich in einen Trance-Zustand verfallen und sich selbst verletzen, ohne Schmerzen zu empfinden). Da erscheint der
Barong, hebt den Zauber auf und erlöst seine Anhänger. In der Schlussszene des Tanzdramas besprengt der
Tempelpriester die Tänzer mit heiligem Wasser, um sie wieder aus ihrem Trance-Zustand zu lösen.