Spanien (Begegnungen auf dem Jakobsweg)


Von Portomarin - Palas de Rei (ca. 25 Kilometer)


Das Wetter ist trocken als wir morgens in Portomarin starten und es sind nur noch vier Tagesmärsche bis Santiago de Compostela zu bewältigen.

Ich bin heute noch gar nicht lange Unterwegs, da treffe ich Isabella aus Madrid wieder. Hola! Buen Camino! Wir laufen eine Weile zusammen und haben ein nettes Gespräch.

In Gonzar die erste Trinkpause und Heike fällt ein Paar aus Berlin auf. Sie erzählen, dass sie pro Tag nur zirka 20 Kilometer laufen und für den Jakobsweg etwa sieben Wochen eingeplant haben.

Wir kommen an der kleinen Kapelle Maria Magdalena vorbei. Auch hier gibt es Stempel und gleich drei an der Zahl. Diese werden von einem ehrenamtlich tätigen Mann in den Pilgerpass gestempelt. Der Mann ist allerdings blind und wir müssen ihm die Hand bis an eine freien Stelle im Pass führen. Zack schon ist der Stempel drin - tolle Teamarbeit.

Unterwegs begegne ich einer Gruppe Schwedinnen. Wir laufen uns heute noch mehrmals über den Weg und immer wird ein freundliches Buen Camino ausgetauscht. Ein großes Hallo gibt es als ich sie in der gleichen Unterkunft beim Abendessen treffe.

Ich laufe mit Uli vorweg, als hinter uns ein "Atencion, por favor" gerufen wird. Wir schauen uns um und sehen eine Gruppe Reiter zu Pferd. Wir lassen sie passieren und ich diskutiere mit Uli ob es nicht besser wäre zu reiten. Klar ist es einfacher - zwar tun die Füße nicht so weh aber dafür der Hintern umso mehr.

Nach der Mittagspause in dem kleinen Ort Ligonde fängt es an zu regnen. Die Stimmung in schlagartig im Keller. Dementsprechend sagt keiner ein Wort - nur laufen und laufen - bis wir endlich in Palas de Rei ankommen. Zum Glück liegt die Herberge direkt am Camino und ich bin froh, dass ich die Regenklamotten ablegen kann.

So wie die Schwedinnen übernachtet auch das Paar aus Berlin hier.