Spanien (Begegnungen auf dem Jakobsweg)


Von Sarria nach Portomarin (ca. 22 Kilometer)


Heute sind wir in Sarria erst um 9 Uhr aufgebrochen, da es gestern etwas später geworden ist. Mit Heike, Monika, Uli und mir hat sich nun ein Viererteam gebildet.

Auf dem Weg nach Barbadelo begegne ich Isabella, die mit ihrer Mutter unterwegs ist. Sie kommt aus der Nähe von Madrid und ist den Camino de Madrid gelaufen, der sich kurz vor Leon mit dem französischen Jakobsweg (Camino Frances) vereinigt.

Heike und Monika sind die eifrigsten Stempelsammler von uns. Sie fragen in fast jedem Cafe am Wegesrand nach Stempeln und haben schon nach kurzer Zeit die ersten zwei Seiten voll.

Für viele Pilger ist Brea ein wichtiger Ort, da hier der Stein mit den magischen 100 Kilometern steht, der für Fußpilger die Mindestlauf-strecke zur Erlangung der "Compostela" markiert. Hier sprechen mich zwei Koreaner an, ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Klar und wir kommen ins Gespräch. Als sie hören, dass ich aus Köln komme, fangen sie an zu lachen. Unsere Tochter studiert Musik in Köln - so klein ist die Welt.

Als wir an der Kirche von Ferreiros vorbeikommen, hören wir deutsche Kirchenlieder. Wir sind neugierig und schauen mal rein. In der Kirche singen 15 Jugendliche mit ihrem Pfarrer kirchliche Lieder. Es stellt sich heraus, dass die Truppe aus Düsseldorf ist und jeden Morgen der Pilgerreise so beginnt.

Ziel der heutigen Etappe ist Portomarin, ein Ort der aufgrund der Brücke über den Mino schon immer als Pilgerort galt. Heute liegt das alte Portomarin in einem Stausee und wird nur noch bei Niedrigwasser sichtbar.