Spanien (Begegnungen auf dem Jakobsweg)


Von Amenal - Santiago de Compostela (ca. 16 Kilometer)


Schon als wir in Amenal loslaufen regnet es sehr stark. Es soll bis Santiago nicht wieder aufhören. Die Etappe beginnt gleich mit einem knackigen Anstieg. Man kommt sich vor als ob man in einem Bachbett läuft, so kommen einem die Wassermassen entgegen. Es ist ein dauerndes Springen von einer trockenen Stelle zur nächsten.

Auf dem Weg von Lavacolla nach San Marcos treffe ich den Pilger aus Australien wieder. Ein kurzes Hallo nur wird zwischen uns ausgetauscht. Heute sind wir beide nicht so gesprächig. Das ist wohl dem Wetter geschuldet.

San Marcos ist der letzte Ort bevor man Santiago erreicht. Ganz in der Nähe liegt der Monte do Gozo von hier aus lässt sich erstmals die Kathedrale von Santiago de Compostela und damit das Ende der Wallfahrt sehen.

Nachdem ich meinen letzten Stempel abgeholt habe, kommt ein Bus voller Japaner vorgefahren. 60 von ihnen springen mit Schirm und Handy bewaffnet aus dem Bus. Alle trotteten in einer Reihe hinter dem Reiseleiter her. Am Aussichtspunkt machen alle das gleiche Selfie mit den Türmen der Kathedrale im Hintergrund. Der Reiseleiter geht derweil mit 60 Pilgerpässen zum stempeln. Ruckzuck sind alle Japaner wieder eingestiegen und weg sind sie wieder, wahrscheinlich wartet das Mittagessen. Ohne Worte!

Ich richte meine Regenklamotten und stampfe weiter durch den Regen. Bis in die galizische Hauptstadt Santiago de Compostela sind es nur noch 5 Kilometer.

Der Name der Stadt leitet sich vom Apostel Sankt Jakob (spanisch Santiago) ab, der hier begraben liegt. Man bewundert die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Santiago de Compostela und spürt die Ausstrahlung der Stadt, die Millionen von Pilgern in Ihren Bann zieht.

Als ich vor der Kathedrale ankomme überwältigt mich ein unbeschreibliches Gefühl der Freude. Ja der Jakobsweg ist geschafft - ich auch.



Die Pilgerurkunde Compostela (PDF-Dokument 228 KB)