Konzertberichte
SANTIANO
Konzert am 16.04.2024 in der Lanxess Arena in Köln
Die Shanty-Rocker von Santiano huldigen in der Lanxess Arena vor 8.000 Fans der Seefahrer-
Romantik. Die Stimmung ist hervorragend und geprägt von kernigen, rauen Stimmen und einer starken Seemannslieder-
Atmosphäre, die die Freiheit über alles stellt.
Direkt zu Beginn entführen die Nordmänner ihre Fans mit drei Vorzeigenummern auf die hohe See: "Gott
muss ein Seemann sein", "Salz auf unserer Haut" und "Zu alt um jung zu sterben" funktionieren
vom ersten Takt an. Mitsingen kann jeder, der Sound ist brillant, das Licht perfekt. Kurzum: die Inszenierung stimmt
und die Menge tobt.
Die Feuerfontänen und Pyrotechnik sorgen für eine bombastische Seeräuberromantik. Und die Band legt mit
"Lieder der Freiheit" und "Es gibt nur Wasser" nach. Das Publikum ist restlos begeistert und
erklatscht sich die verdiente Zugabe. Hier stechen die Klassiker "Santiano" und "Hoch im Norden"
heraus.
Insgesamt ist der Abend ein gelungenes Konzert, bei dem sowohl Band als auch Fans gleichermaßen enthusiastisch sind.
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CAT STEVENS
Konzert am 15.06.2023 im Stadtpark in Hamburg
Der Stadtpark in Hamburg gilt als schönste Open-Air-Bühne Deutschlands und Cat Stevens
hier erleben zu dürfen war fantastisch. Alle weltbekannten Hits in malerischer Kulisse an einem lauen Sommerabend -
mehr geht nicht!
Tolle Titelauswahl, herrlicher Sound und interessante Animationen auf der Leinwand. Die markante, sanfte Stimme -
angenehm wie seit Jahrzehnten - er kann es noch immer. Man staunt immer wieder, wie viele Ohrwürmer Cat Stevens
innerhalb weniger Jahre komponiert hat. Das Publikum ging jedenfalls begeistert mit.
Die Arrangements seiner alt bekannten Hits und auch die neuen Lieder waren super und klangen frisch und unverbraucht.
Von "Moonshadow", "First Cut Is The Deepest", "Morning Has Broken", "Wild World"
und "Father And Son" ein echter Hörgenuss.
Ein beeindruckendes Live Erlebnis mit einem gut gelaunten Cat Stevens. Wobei ich jede Minute dieses wunderbaren Konzerts
genossen habe. Es war eine angenehmen Atmosphäre und einfach toll!
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KRAFTWERK
Konzert am 28.08.2022 im Hofgarten in Bonn
25.000 Menschen feiern die mittlerweile legendäre Band Kraftwerk im Hofgarten in Bonn. Mit
einer 3D-Show ziehen sie die Zuschauer zwei Stunden lang in ihren Bann.
Pünktlich treten die vier Bandmitglieder hinter ihre Synthesizer und da bleiben sie auch die nächsten zwei
Stunden stehen. In schneller Abfolge spielen sie ihre Songs zur elektronisch erzeugten Musik: Von "Autobahn",
"Computer Liebe" über "Das Modell" bis zu "Die Roboter. Bei ihrem großen Hit
"Das Modell", dem einzigen klassischem Popsong an diesem Abend, jubelt das Publikum und singt den Text komplett
mit.
Der Sound ist so glasklar, wie man es bei Open-Air-Konzerten sonst nicht hört. Dank des Surroundklangs und der
3D-Brillen schafft Kraftwerk ein audiovisuelles Erlebnis mit beeindruckendem Ergebnis.
Es ist bemerkenswert, dass der Abend im Hofgarten auch wie ein zweistündiges DJ-Set funktioniert. Zeitgemäß
sind Kraftwerk immer noch, auch wegen der Texte, die schon in den 70er Jahren viele Themen unserer digitalen Welt
vorwegnahmen.
Zum Abschluss gönnt Ralf Hütter, der Mitbegründer der Band, den begeisterten Zuschauern ein menschliches
"Gute Nacht, auf Wiedersehen".
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EAGLES
Konzert am 28.05.2019 in der Lanxess Arena in Köln
Die Eagles sind als Live-Band nur sehr schwer zu überbieten. So war das Konzert ein Erlebnis
der absoluten Spitzenklasse. Zweieinhalb Stunden Country-Rock, insbesondere "New Kid In Town", "Take It
Easy" und "Hotel California" mit so viel Spielfreude zu erleben war einmalig.
Es ging los mit "Seven Bridges Road" vom ersten Livealbum und das Kalifornien-Gefühl stellte sich sofort
ein. Ein toll aufgelegter Joe Walsh an der Gitarre, Don Henleys Gesang und der typische West-Coast-Stil - was will das
Herz mehr. Mit "Heartache Tonight" unterlegt mit einprägsamen Bildern auf der Videoleinwand und
"Desperado" als melancholischer Schlusspunkt des Konzerts war eine gute Mischung an Songs ausgesucht worden.
Nicht fehlen durften natürlich das, von einem Trompetensolo eingeleitete, "Hotel California" und, der
Ohrwurm schlechthin, "The Boys Of Summer".
Der Sound ließ keine Wünsche offen, gestochen scharf und super ausgesteuert, sodass die Songs klangen wie von
einer CD. Man merkte, hier waren von den Musikern über den Mixer bis hin zum Beleuchter alles ausgesprochene Profis
am Werk. Es war zu spüren, dass es auf der Bühne allen Beteiligten sehr viel Spaß machte, was sich in
Windeseile auch auf die 13.000 Fans übertragen hat.
Alles in allem war ich sehr zufrieden, auch unter dem Aspekt, dass man die Eagles hierzulande wohl nie wieder live zu
sehen bekommt. weiterlesen
ED SHEERAN
Konzert am 22.07.2018 in der Arena auf Schalke
Eine Arena mit 52.000 Fans ganz alleine zu unterhalten, bekommt wohl niemand sonst
so hin wie Ed Sheeran. Ein Mann, eine Gitarre und eine Loopstation - ein Gerät, das kontinuierlich das
wiederholt was er spielt oder einsingt - mehr braucht es nicht für die perfekte Show. Ich habe sowas noch
nie erlebt und bin echt begeistert von diesem jungen Musiker.
Man merkt sofort Ed ist mit Leib und Seele Musiker. Ein wahnsinnig talentierter und zugleich sympathisch
wirkender Typ, der seinesgleichen sucht. Er macht die Musik die ihm gefällt und das honoriert auch das
begeisterte Publikum. Immer wieder spricht er mit seinen Fans, bringt sie mit kleinen persönlichen Anekdoten
zum Lachen.
Von Hits wie "Castle on the Hill", "The A Team", "Galway Girl", "Thinking Out Loud", und "Photograph" bis zur
Zugabe "Shape of You" eine perfekte Mischung aus Balladen, romantischen Momenten und lauten Mitsing-Songs. Mein
persönliches Highlight: die Songs "I'm a Mess" und "Sing". Ed Sheeran gibt alles auf der Bühne, wagt
den Spagat: Er spielt ein Konzert - wie in einem irischen Pub - im Stadion. Und es funktioniert ausgezeichnet. Ein
wirklich toller Abend!
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GUNS N' ROSES
Konzert am 13.06.2017 im Olympiastadion in München
Gestern Abend im Olympiastadion in München. Über 67.500 begeisterte Zuschauer.
Auf der Bühne die (fast in Urbesetzung) wiedervereinten Guns N' Roses. Zweidreiviertel Stunden lang eine tolle
Show. Gute Auswahl großer Hits und aktueller Songs.
Axl Rose in bester Stimmung und bester Stimme. Slash an der Gitarre erste Sahne. Duff McKagan lieferte dazu einen
perfekten Sound.
Von "Welcome To The Jungle", "Sweet Child O' Mine" und "November Rain", über
die Cover-Versionen "Knockin' On Heaven's Door" und "Live And Let Die" bis "You Could Be
Mine" und "Don't Cry" waren alle Klassiker dabei. Und beim letzten Stück "Paradise
City" ließen sie es so richtig krachen.
Alles in allem ein wirklich großartiges Konzert. Es hat super Spaß gemacht dabei gewesen zu sein.
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BRUCE SPRINGSTEEN
Konzert am 19.06.2016 im Olympiastadion in Berlin
Bruce Springsteen rockte am Sonntagabend im Berliner
Olympiastadion vor mehr als 68.000 Fans. Mit der E Street Band brachte er eine fast dreieinhalbstündige
Show auf die Bühne. Der "Boss" spielte Songs des Hitalbums "The River", das der
aktuellen Tour ihren Namen gab. Er packte aber auch eine große Auswahl seiner Klassiker aus, darunter
"My Hometown", "I'm On Fire" und "Because The Night".
Immer wieder gingen Bruce Springsteen und Mitglieder der E Street Band hinunter zu den Fans. Ein Junge aus
der Menge durfte den Refrain zu "Waitin' On A Sunny Day" singen und wurde von Bruce auf der Schulter
getragen. Zu "Dancing In The Dark" tanzte Springsteen mit einer Besucherin und spielte mit ihr
anschließend gemeinsam das Gitarren-Solo.
Bei den ersten Takten von "Born In The USA" gingen die Lichter im weiten Oval des Stadions an. Das
war Gänsehautgefühl unter Flutlicht. Und wenn man dachte es geht nicht mehr besser, zählte
Springsteen sein unnachahmliches "One-two-three-four" und haute mit "Born To Run" den
nächsten Kracher raus. "Bruuuuuuce", raunte das Stadion ... und Bruce rockte das
Olympiastadion.
Am Ende spielte Springsteen mehr als 30 Titel und ganz zum Schluss "Thunder Road", nur der
"Boss" und die akustische Gitarre. Welch ein großer Abend, welch ein umjubeltes Konzert.
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MUMFORD & SONS
Konzert am 18.07.2015 in der Waldbühne in Berlin
Vor jeweils 22.000 Zuschauern gaben Mumford & Sons am 17. und 18. Juli gleich zwei
Open-Air-Konzerte in der Berliner Waldbühne. Der Band merkte man an, dass ihr Musik und Liveauftritt im Blut
liegen. Die gute Laune der vier Engländer und der Spaß auf der Bühne kamen auch beim Publikum gut an,
spontane La-Ola-Wellen bis hoch in die obersten Ränge sorgten für ausgelassene Stimmung.
Die Waldbühne war mit Beginn der ersten Akkorde im Bann des Folk-Rock und das Konzert wurde vor allem von Marcus
Mumfords rauchiger Stimme getragen. Gleich als zweites spielen Mumford & Sons ihren großen Hit "I Will
Wait" mit Kontrabass und Banjo, zwei Bläsern und perfektem Chorgesang. Den Mittelteil des Konzerts füllten
Balladen wie "Awake My Soul" und "Believe" sowie druckvolle Lieder von "Lover Of The Light"
bis "The Cave". In der Zugabe gab die Band dann ihr "Little Lion Man" zum Besten.
Nach zwei Stunden beendeten Mumford & Sons den lauen Sommerabend vor einer großartigen Kulisse an einer der
schönsten Open-Air-Bühnen Europas.
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MANDO DIAO
Konzert am 07.09.2014 auf dem Schützenplatz in Remscheid
Mando Diao sind live einfach unglaublich gut. Davon konnten sich auch die Besucher des Open Airs
(WDR 2 für eine Stadt) auf dem Schützenplatz in Remscheid überzeugen. Zum abschließenden Höhepunkt
des Abends versammelten sich 25.000 vor der Bühne und feierten die schwedische Rock-Band. Mando Diao widmeten ihre
spontane "allerletzte Zugabe" sogar ausdrücklich dem begeisterten Remscheider Publikum.
Die 5 Jungs haben gerockt und das Spielen sichtbar genossen. Auch ihre Songauswahl mit einer Mischung von schnelleren
und langsamen Songs war sehr gelungen. Es waren sowohl ein paar Songs vom neuen Album zu hören ("Romeo",
"Sweet Wet Dreams") als auch die älteren ("Down In The Past", "God Knows",
"Gloria"). Das Publikum ist bei jedem Song mitgegangen, hat gesungen und getanzt.
Das absolute Highlight des Abends war die fast 9 Minuten lange Version von "Dance With Somebody" als Zugabe
und das anschließende "Black Saturday" am Ende. Zur großen Überraschung gab es auch einen
schwedischen Song zu hören. Mando Diao ist einfach eine super Liveband! weiterlesen
PETER GABRIEL
Konzert am 02.05.2014 in der Lanxess Arena in Köln
Auf gut Deutsch und gut gelaunt begrüßt Peter Gabriel die 14.000 Fans in der ausverkauften
Kölner Lanxess Arena und wünscht allen einen angenehmen Abend. Das folgende Konzert ist vergleichbar mit einem
Drei-Gänge-Menü, kündigt er zu Beginn der Show an. Auf eine akustische Vorspeise folgt ein elektrischer
Hauptgang und als Nachtisch schließlich das komplette Album "So" - in der ursprünglichen
Originalbesetzung der Tour von 1987.
So spielen sie zunächst - bei Saalbeleuchtung - ein paar Akustikversionen, wobei "Shock the Monkey" besonders
heraus sticht. Die Bühnenshow selbst ist hervorragend durchdacht. Mit einfachen Mitteln wie Lichtkränen, die wie
Scheinwerfer-Alien fungieren, bietet er genug für's Auge, wobei die Musik jedoch deutlich im Vordergrund steht.
Mit "Secret World" wechselt Gabriel zum zweiten Teil. Jetzt wird gefeiert und bei Hits wie "Digging in the
Dirt" und "Solsbury Hill" klatscht dann jeder mit. Peter ist perfekt bei Stimme, die Band grandios. Selten
hat man ihn so gut gehört und gleichzeitig so lebhaft auf der Bühne gesehen.
Die Aufführung vom "So"-Album hält dann einige der besten Momente des Abends bereit. Dazu zählt
vor allem die tolle Performance von "Don't give up" und "Big time". Der Song "Sledgehammer"
sorgt dann für euphorische Stimmung in der Halle. Auch "Mercy Street", das Peter Gabriel am Boden liegend
singt, besitzt noch immer den unvergleichbaren Zauber. Mit dem gelungenen "In your Eyes" endet die Darbietung
von "So", die insgesamt nahe am Original bleibt.
Dann die Zugabe mit der deutschen Fassung von "Here comes the flood" und als Abschluss "Biko", das
noch lange beim Publikum nachwirkt. Peter Gabriel hat voll überzeugt. Intensiv und doch unterhaltsam gestaltete er
die 2,5 Stunden seines Auftritts. Was für ein Konzert! Was für ein Musiker! weiterlesen
ALAN PARSONS LIVE PROJECT
Konzert am 20.07.2012 im Colosseum in Essen
Jetzt höre ich schon seit dem legendären ersten Album "Tales of Mystery and Imagination"
die Musik von Alan Parsons, aber vorige Woche war ich zum ersten Mal auf einem der seltenen Konzerte mit seinem Live-Project.
Den britischen Erfolgsmusiker und Produzenten live zu erleben war super.
Ein wirklich gelungenes Konzert in einem tollen Ambiente! Alan Parsons in Hochform, mitsamt seinen tollen Musikern. Unterschiede
zu den CDs waren kaum hörbar. Alle Klassiker wurden gespielt von "Don't answer me" bis "Eye in the Sky"
über "Sirius", "Lucifer", "Prime Time" usw. Parsons Live Project schöpfte aus dem Vollen
und die sieben Musiker trauten sich auch an das 16-Minuten-Opus "The Turn of a friendly Card" ran.
Ein Novum: Aufgrund der großen Nachfrage spielte Alan Parsons noch eine Zusatzshow am selben Tag um 23 Uhr mit dem identischen
Set. Alle Hochachtung! Ein wirkliches Erlebnis.
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MARK KNOPFLER & BOB DYLAN
Konzert am 23.10.2011 in der Arena Oberhausen
Ein einzigartiger Abend mit Mark Knopfler und Bob Dylan. Klasse die Idee - super das Event. Geniale
Künstler, tolle Musik, gute Stimmung: Hier passte einfach alles. Die beiden Künstler bestritten mit ihren Bands
nicht nur jeweils eine Konzerthälfte, sie spielten auch gemeinsam. So verstärkte Knopfler bei den ersten vier Nummern
Dylans Band. Zweifelsohne ein Highlight des Konzertabends, als die Musiklegenden ein Gitarren-Mundharmonika-Duett ablieferten.
Doch der Reihe nach:
Mark Knopfler habe ich bereits mehrmals live erlebt und er hat mich noch nie enttäuscht. Vor 11.000 Zuschauern in
Oberhausen eröffnete er den Abend. Es war absolut unglaublich, mit welcher Begeisterung und mit welcher Präzision
er die einzelnen Stücke vortrug. Auf der Bühne standen ausschließlich erstklassige Musiker, denen die Freude an
der Musik anzusehen war. Herr Knopfler zeigte sich von seiner besten Seite und spielte sowohl Klassiker als auch aktuelle Songs
und Titel aus der Dire Straits Ära. Und das bei allerbestem, glasklarem Klang. 75 Minuten Musik vom Feinsten und die Zeit
war, wie immer, viel zu schnell vorüber.
Danach kam die Legende Bob Dylan auf die Bühne, spielte 90 Minuten, verneigte sich kurz und ging. Wortkarg wie man den
Altmeister kennt - trotzdem ein für seine Verhältnisse gut gelaunter Auftritt. Dazu bildete eine sehr gut eingespielte
und routinierte Band mehr als nur den Hintergrund für Mr. Dylan. Der überraschte mit neu arrangierten Liedern, die
meist als Bluesversion gespielt wurden und die so, selbst für Fans, schwer wieder zu erkennen waren. Aber das ist typisch
Dylan - er erfindet sich stets neu und bleibt unberechenbar. Es war ein großes Konzertereignis, keine Videowände,
keine große Lichtshow, sondern nur ehrliche Musik! weiterlesen
THE WALL
Konzert am 18.06.2011 in der Arena Düsseldorf
Ich habe Roger Waters & Friends 1990 auf dem Potsdamer Platz in Berlin gesehen, die spektakuläre
Aufführung von "The Wall - Live in Berlin" - einfach gigantisch. Nun frage ich mich
als alter Pink Floyd Fan: Kann man das noch toppen? Man kann! Und meine sehr hohen Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.
Dieses bahnbrechende Meisterwerk noch einmal live zu erleben war atemberaubend.
Die Musik an sich ist schon klasse, technisch perfekt gespielt und mit einer brillanten Soundqualität. Bei manchen Songs war
man dank des glasklaren Surroundsounds regelrecht in die Musik eingehüllt. Bei anderen wurde der räumliche Klang wie
z. B. für den Flugzeugabsturz fantastisch genutzt. Ergänzt wurde das Konzert von den anderen Show-Elementen, wie den
riesigen Puppen, der Pyrotechnik und dem fliegenden Schwein.
Die perfekte Show und die einzigartigen Videoprojektionen waren schlichtweg gesagt umwerfend, eine Flut von verschiedenen Bildern,
die mit der Musik zusammen bleibende Erinnerungen hinterliessen. Herzstück der Show, die gewaltige 70 Meter breite und elf
Meter hohe Mauer, die in der ersten Konzerthälfte Stein für Stein errichtet und am Schluss komplett zerstört wurde.
Seit jeher gefällt mir der erste Teil besser, aber auch nach der Pause jagte ein Superlativ den nächsten. Der
Höhepunkt für mich war natürlich "Comfortably Numb", mit den Musikern oben auf der Mauer.
Dieses Konzert war einfach sensationell, etwas Vergleichbares wird derzeit nirgends geboten. Trotz seines 30-jährigen
Bestehens hat das Album "The Wall" nichts von seiner Genialität und vor allen Dingen nichts an Aktualität
eingebüßt. Tolle Show, super Sound, großartige 3D-Effekte und eine sehr gute Band - alles war absolut perfekt
inszeniert und ein Roger Waters wie in besten Pink Floyd Zeiten!!! weiterlesen
PINK
Konzert am 29.05.2010 im RheinEnergieStadion Köln
Mit der Erwartung an einen netten Abend und einer netten Show bin ich zu diesem Event gefahren, aber was Pink
dort abliefert übertrifft meine Erwartungen bei weitem. Die amerikanische Sängerin bietet bei ihrem Konzert schrilles
Entertainment und akrobatische Einlagen, dazu ihre fantastische Stimme. Das Bühnenbild und auch das Geschehen auf der
Bühne sind so opulent, dass man gar nicht weiß wohin man zuerst schauen soll. Die Setlist ist gut zusammen gestellt:
Eine Mischung aus neuen Liedern vom "Funhouse"-Album sowie auch einigen älteren Stücken und Cover-Versionen.
Doch zur Show: Über dem Publikum schwebt mittels eines Krans ein riesiger Würfel. Ein Knall ertönt, woraufhin
die Sängerin Pink pfeilschnell an einem Seil herabstürzt, auf der Bühne landet und ihren Hit "Funhouse"
anstimmt. Auf der als Jahrmarkt konzipierten Bühne lässt sie sich mal an Bändern in die Höhe ziehen, um
dort kopfüber weiter zu singen, mal läuft sie in einem überdimensionalen Ball über das euphorische
Publikum.
Einen Kostümwechsel nutzt der Rockstar für eine Scherenschnitt-artige Performance hinter einer mit Pergamentpapier
bespannten Wand. Und bei der Zugabe "So What" schwebt Pink über den Köpfen des Publikums durch das Stadion.
Bei all diesen Akrobatik-Einlagen wird aber auch noch Musik gemacht - und das erstaunlich gut.
Die Mischung aus rockigen Parts und poppigen Stücken ist fantastisch. Und selbst bei den Cover-Versionen von The Who
("My Generation"), Green Day ("Basket Case") und The Police ("Roxanne") beweist sie ein gutes
Händchen. Ansonsten folgen in dem 80-minütigen Set Songs ihrer fünf Studioalben. "Bad Influence",
"Sober", "Just Like A Pill" und "U + Ur Hand" sind die Abräumer des Abends.
Für ruhige Momente ist in der kraftvoll-kompakten Show kaum Platz.
Die Stimmung der 44.000 Zuschauer in dem seit Wochen ausverkauften Stadion ist grandios. Es hätte nur etwas länger
sein können ... ansonsten Respekt, besser kann man ein Konzert nicht inszenieren! weiterlesen
JEAN MICHEL JARRE
Konzert am 28.05.2009 in der Sporthalle Oberwerth in Koblenz
Ich war gestern beim einzigen (!) Deutschlandkonzert der "In Doors" Welttournee von
Jean Michel Jarre in Koblenz. Erstmal großes Erstaunen, dass der "Herr der elektronischen Klänge" in
Hallen (!) Konzerte gibt. Wenn man an die Open Air Shows in Moskau, Paris und Kairo mit Millionen von Zuschauern denkt,
geht man mit gemischten Gefühlen zum Hallenkonzert.
Aber was er dort zu seinen Klassikern in Symbiose von Musik und Licht zum Besten gibt ist einmalig. Unterstützt von
drei exzellenten Musikern spielt er vor allem die Stücke der ersten Alben "Oxygene", "Equinoxe",
"Magnetic Fields" und "Rendez-Vous". Im modernsten High-Tech-Sound erklingt ein Querschnitt der
größten Erfolge von Jean Michel Jarre.
Bei seiner spektakulären Lasershow endlich wieder einmal Gänsehaut pur. Höhepunkte sind die Soli
an der Laserharfe, die sich quasi wie ein mehrfach unterteiltes Laserschwert a la "Krieg der Sterne" entfaltet. Mit
weißen Handschuhen unterbricht er die Strahlen und erzeugt damit den Sound. Besonders eindrucksvoll ist dies bei
"Rendez-Vouz 3", einem meiner Lieblingsstücke von Jarre.
Das Publikum ist dankbar, geht gut mit und wird immer wieder vom Künstler animiert, im Rhythmus mitzuklatschen.
Leider ist die Halle komplett bestuhlt und so springt der Funke erst richtig bei der ersten Zugabe über, wo alle aufstehen
und die Musiker unterstützen. Ein sehr gelungenes Konzert mit Musikern und Fans, die Spaß an der elektronischen
Musik haben. M E R C I !!! weiterlesen
THE POLICE
Konzert am 08.06.2008 in der Arena Düsseldorf
Die nach mehr als 20 Jahren Schaffenspause wiedervereinte Band The Police wird von rund 45.000
Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Arena gefeiert. Was Leadsänger Sting, Gitarrist Andy Summers und
Schlagzeuger Stewart Copeland abliefern, ist allerbestes Rock-Entertainment. Eine Best-Of-Show mit den Krachern aus
fünf Studioalben, die The Police zwischen 1978 und 1983 herausbringen und sie zu einer der erfolgreichsten Bands
ihrer Zeit machen.
In den 105 Minuten der Show folgt ein Hit auf den anderen, manche davon in neuem Arrangement. Mit "Message In A
Bottle" geht die Reise in die Vergangenheit los. Danach folgen zahlreiche Klassiker wie "Walking On The
Moon", "Roxanne" und "So Lonely", selbst das schlichte "De Do Do Do De Da Da Da"
hat die Band im Programm. Vom ersten Takt an ist das Publikum auf den Beinen, vor der Bühne wird jeder Song
begeistert mitgeklatscht.
Wer gedacht hat, Sting stünde im Zentrum des Geschehens, sieht sich getäuscht. Schlagzeuger Stewart Copeland
macht das Tempo. Mit den für ihn typischen kurzen und harten Schlägen treibt er seine Vorderleute an. Die
können gar nicht anders, als das Höllentempo mitzugehen. So bearbeitet Sting seinen abgenutzten Bass mit der
Coolness eines gereiften Weltstars. Und Andy Summers arbeitet hoch konzentriert an der Gitarre. Nach dem unvermeidlichen
Superhit "Every Breath You Take" verabschiedet sich das Trio mit dem ersten Song vom allerersten Studioalbum,
dem punkigen "Next To You".
Dem Publikum ist diese schnörkellose, energiegeladene Show nur recht. Diese drei Musiker brauchen kein
Pyrospektakel oder überflüssige Effekte. Sie sind Vollblutmusiker, die noch einmal ausgezogen sind, um den
Beifall eines großen Publikums entgegenzunehmen. Nach diesem kraftvollen Konzert haben sie das allemal
verdient. weiterlesen
RUNRIG
Konzert am 18.08.2007 am Loch Ness (Schottland)
Runrig's ausverkauftes "Beat the Drum Festival" wird nicht nur wegen der Musik, sondern auch
wegen des Wetters unvergessen bleiben. In bester Schotten-Manier "geizte" Schottland nicht mit dem Regen.
Als die Band begann, sprang der Funke jedoch schnell auf die 17.000 über, die zum Norden des Loch Ness geströmt
waren - darunter auch viele deutsche und dänische Fans.
Eine Mischung von alten und neueren Stücken sorgte dafür, dass die meisten Leute tanzten und sprangen. Beim Rest
steckten wahrscheinlich ihre Füße im Schlamm fest. Für rhythmische Einlagen sorgten die Bandmitglieder als sie
sich jeweils eine Trommel umschnallten und zu viert über die Bühne wirbelten.
Mit "Beat the Drum", ein Titel aus dem Runrig Song "Pride of the Summer", begann das gut zweistündige
Konzert. Im Programm folgte "Proterra", "Maymorning" und dem schwermütigen "Stamping
Ground" ein verträumtes "Hearts of Olden Glory". Absolutes Highlight war "Loch Lomond" wie
immer das Muss am Schluss und "Book of Golden Stories" schließlich das allerletzte Lied.
Alles in allem ein brillant-gutes Konzert und eines der anhaltend stimmungsvollsten. Danke Runrig, für einen
wunderschönen Abend!
ROGER WATERS
Konzert am 16.04.2007 in der Kölnarena
Ich bin im Laufe der Jahre auf vielen Konzerten gewesen, aber das war eines der Besten! Roger Waters
erinnerte beim Konzert in der Kölnarena vor fast 12.000 Zuschauern an die große Ära von Pink Floyd. Mittel- und
Höhepunkt der Performance war die komplette Aufführung von "The Dark Side of the Moon", einem absoluten
Klassiker, der zu den meistverkauften Alben aller Zeiten zählt und nahezu 20 (!) Jahre in den weltweiten Charts vertreten
war.
Zur Show: Die Qualität des Tons war unglaublich, die Beleuchtung fantastisch, der Videohintergrund herrliche (und sehr klug),
die Effekte einschließlich Explosionen, Feuerwerk, fliegendem Astronaut und Schwein waren sensationell.
Die Produktion war erste Klasse und es gab nichts auszusetzen. Nicht nur das alle Effekte gut koordiniert und erstklassig waren,
auch das Aufsehen erregende Gefühl, perfekten quadrophonischen Surroundsound zu hören und das Mischen von
surrealen Videosequenzen mit echten Bühneneffekten wurde äußerst gut umgesetzt. Und am Ende drehte sich
sogar das berühmte Plattencover mit dem weißen Lichtstrahl, der sich in einem Prisma farbig auffächert, als
dreidimensionale Laser-Installation unter der Hallendecke.
Und als ob das nicht schon genug wäre, das Beste an der Show waren ohne Zweifel die Leistungen der Musiker selbst. Roger
gab sein Bestes und klang unglaublich gut. Er investierte offensichtlich eine riesige Menge an Zeit und Aufwand, um solch ein
professionelles Ergebnis zu präsentieren - was viele andere Künstler nicht tun! Seine Bandmitglieder lieferten die
perfekte Vorlage und überzeugten mit ihrer Spielfreude, die drei herausragenden Chordamen teilten sich die Gesangsparts
der abgängigen Bandmitglieder David Gilmour, Nick Mason und Richard Wright.
Zum Konzert: Der erste Teil umfasste Stücke sowohl von Pink Floyd als auch seine eigenen Lieder, und mit "Leaving
Beirut" den einzigen neuen Song des 150-Minuten-Programms. In strahlender Erinnerung bleibt "Set the Controls for the
Heart of the Sun", ein Song aus den frühen Tagen von Pink Floyd. Dazu wurden grobkörnige Schwarzweißfotos
auf die Videowand geworfen - noch mit Syd Barrett, der im vergangenen Sommer gestorben ist.
Im zweiten Teil dann die komplette Aufführung des Albums "The Dark Side of the Moon" so nah an
der ursprünglichen Studio-Aufnahme - live und in voller Länge - zu hören, war etwas Besonderes. Vom diskreten
Herzklopfen bei "Speak to Me" am Anfang bis zum feierlichen Finale mit "Eclipse" waren das 45
außergewöhnliche Minuten musikalischen Sachverstands.
Nach der "Dunklen Seite" kam die Band für eine Zugabe einschließlich "Vera", "Another
Brick in the Wall, Part 2" und "Comfortably Numb" zurück auf die Bühne, beendete einem wunderbaren
Abend und ein Konzerterlebnis das ich nie vergessen werde - absolut unglaublich! weiterlesen
SANTANA
Konzert am 23.05.2006 in der Kölnarena
Massiv gute Laune verbreitet Carlos Santana ab den ersten Gitarrentönen. Mit Hut und Ganz in Weiß
eröffnet er seinen 2 1/2-stündigen Liederreigen, der alle Erwartungen erfüllt. Sein legendäres Gitarrenspiel
wird begleitet von einer neunköpfigen Combo, die mit drei Rhythmusmenschen, zwei Bläsern, Sänger (Andy
Vargas), Hammondorgler, Gitarrist und Bassist für eine Menge Spielspaß sorgt und dem Gitarrenvirtuosen überallhin
folgt.
Dominiert von den bewährten Latin-Funk-Rock-Grooves liefert er eine geradezu perfekte Performance die keine Wünsche
offen lässt. Aktuelle Hits aus den Alben "Supernatural" und "Shaman" liefern sich harte Duelle mit
längst zu Evergreens gewordenen Melodien und natürlich Songs vom Album "All that I am", das der Tour den
Namen verleiht. In seinem Set haben aber auch Soli - allen voran das des Drummers Dennis Chambers - ihren Platz.
Die Erwartungen der 11.000 Gäste in der Kölnarena erfüllt er mit einem Medley seiner alten Hits. "Black
Magic Woman", "Gypsy Queen" und "Oye Como Va" präsentiert er in der bündigen Form
eines Best-Of-Potpourris. Mit dem Eröffnungsstück "Jingo" und vor allem "Soul Sacrifice" packt
Santana weitere Schätze aus, die schon vor 37 Jahren das Publikum beim legendären Woodstock-Festival in Raserei
versetzten. Bei der Darbietung seines Hits "Maria, Maria" pendelt er mühelos zwischen den unterschiedlichsten
Stilen - hier ein bisschen Reggae, dort ein wenig Mariachi, aber immer eine ordentliche Prise Latinrock. Und in der Zugabe bringt
Santana dann auch seinen Uralt-Hit "Evil Ways".
Nach 150 ausgelassenen Minuten verabschiedet sich Carlos Santana und Band von einem vor guter Laune
überschäumenden Publikum. Seine authentische Ausstrahlung und die eingestreuten Inspirationen hinterlassen den
Eindruck eines Mannes, der trotz 30-jährigem Starstatus noch die überzeugende Kraft in sich trägt, die Menschen
wirklich zu berühren. weiterlesen
QUEEN
Konzert am 06.07.2005 im RheinEnergieStadion
Die Fans hatten danach gelechzt Queen endlich wieder live zu sehen. Das war deutlich zu merken beim
Kölner Open-Air-Konzert. Schon die ersten Akkorde mit dem charismatischen Klang von Brian Mays Gitarre reichten, um
die 27.000 Zuschauer mitzureißen. Danach folgten mehr als zwei Stunden erstklassiger Rock īnī Roll mit vielen Welthits
der legendären britischen Band.
Auch Paul Rodgers, der den Gesangspart des 1991 verstorbenen Sängers Freddy Mercury übernahm, fügte sich
gut in die Show ein. Der Ex-Frontmann von Bad Company und Free vermied es, eine Freddy-Kopie zu versuchen. Und dass er nicht
das Timbre des Leadsängers in der Stimme hat, konnte und wollte auch keiner erwarten. Und trotzdem fehlte bei dem einen
oder anderen Lied genau das. Zu sehr sind die Songs der Band davon geprägt gewesen. An manchen Stellen sind es nur
Kleinigkeiten, wie das lang gezogene "Yeeaahyeeaah" zwischen zwei Textzeilen, etwa in "A Kind of Magic",
"The Show must go on" oder "I want it all". Und bei "Bohemian Rapsody", einem der
größten Hits von Queen, ging es dann auch nicht ohne die Stimme von Freddy. Er sang die erste Hälfte des Songs
von der Leinwand, die Band begleitete ihn. Als sein Gesang das Stadion erfüllte, brandete tosender Beifall auf.
Vielleicht war es eine Hommage von Gitarrist Brian May und Schlagzeuger Roger Taylor an ihren Sänger, vielleicht
dachten auch sie, dass es so ganz ohne ihn nicht geht. Dennoch boten Queen eine erstklassige Show, altmodisch und ohne
Schnörkel. Und sie sind immer noch eine Klasse besser, als Rockbands der zweiten Generation. Was nach dem
großen Finale mit den Klassikern "We will rock you" und "We are the Champions" folgte, waren
anhaltende Ovationen im Innenraum und auf den Rängen des Stadions, begleitet von der königlichen Hymne. Was
für ein Abend! weiterlesen
SIMON & GARFUNKEL
Konzert am 20.07.2004 in der Kölnarena
Lange habe ich auf dieses historische Konzert gewartet. Über 20 Jahre ist das legendäre Duo
Simon & Garfunkel nicht mehr in Deutschland aufgetreten. Bei ihrem ersten Deutschland-Konzert der "Old Friends in
Concert" Tournee begeisterten die beiden in der ausverkauften Kölnarena mit einer überraschend lebendigen
Reise in die Vergangenheit. Von "The Sounds Of Silence" bis "Cecilia" - die US-Amerikaner spielten noch
einmal ihre größten Hits.
Mit dem gemeinsam gesungenen Stück "Old Friends" eröffnete das bekannteste Folkduo aller Zeiten
symbolisch das Konzert. "Wir trafen uns im Alter von elf Jahren; dieses ist der fünfzigste Jahrestag unserer
Freundschaft", sagte Art Garfunkel auf Deutsch und erzählte von ihren ersten Versuchen als Musiker, als sie Anfang
der 60er Jahre unter dem Namen Tom & Jerry mit "Hey Schoolgirl" ihren ersten kleinen Hit einspielten. Sogar die
Vorbilder des Duos erhielten Platz in der Show. So wandte sich Paul Simon ans Publikum: "Itīs an honour for me to
introduce ...", und schon kamen die Everly Brothers auf die Bühne und gaben ihre bekannten Stücke
"Wake Up Little Susie" und "All I Have To Do Is Dream" zum besten und sangen gemeinsam mit Simon
& Garfunkel den Hit "Bye, Bye Love".
Auch wenn die großen Zeiten der erfolgsverwöhnten Musiker schon lange zurückliegen, gelang es den beiden
New Yorkern beim Kölner Konzert, ihre Klassiker wie "Scarborough Fair" und "El Condor Pasa"
frisch und kraftvoll erklingen zu lassen. Es folgte das mit hauchzarter Stimme vorgetragenen "The Sounds Of Silence",
mit dem vor vierzig Jahren der Durchbruch kam. Rauschenden Beifall erhielten sie für das mit viel Groove dargebotene
"Mrs. Robinson", das mit Ausschnitten des Films "Die Reifeprüfung" eingeleitet wurde.
Paul Simon und Art Garfunkel zeigten ihr großes musikalisches Talent. Oft genügte das Gitarrenspiel Paul Simons
und ihr so typischer zweistimmiger Gesang, um die riesige Halle auszufüllen. Bei Songs wie "Hazy Shade Of
Winter" oder Homeward Bound" stellten sie mit ihrer munter aufspielenden Band jedoch auch unter Beweis, dass sie
richtig rocken können. Und mit ihrer Folkhymne "Bridge Over Troubled Water", diesem überragenden und
zugleich erschütternden Jahrhundertwerk, verabschiedete sich das Duo in die Zugaben.
Am Ende der zweistündigen Show hielt es fast keinen der 16.000 Zuschauer mehr auf den Sitzen. Ausgelassen tanzten die
Fans zu "Cecilia" und sangen den Refrain des Songs "The Boxer" lautstark mit - ein Echo aus tausend
Kehlen: Leileilei. Nach vier Zugaben wurden die Folkrock-Stars minutenlang mit stürmischem Applaus gefeiert.
"Ich zehre noch lange von dem Konzert, und wer weiß, ob man noch einmal die Möglichkeit hat, die beiden
zu sehen."
Fazit: Simon & Garfunkels sensationelle Union für wenige ausgewählte Konzerte bot die rare Möglichkeit,
einige der denkwürdigsten und schönsten Momente der Musikgeschichte nochmals live zu erleben. Danke!
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BRUCE SPRINGSTEEN
Konzert am 22.05.2003 in der Arena auf Schalke
"THE BOSS" wie Bruce Springsteen voller Respekt genannt wird, betritt unspektakulär
und ohne großen Zauber mit seiner legendären E Street Band die Bühne. Schon bei den ersten
Takten des Konzertes hat es den Anschein, als sei die Band niemals auseinander gewesen. "The Rising" heißt
dann auch das frenetisch bejubelte erste Stück des Abends, Titelsong seines aktuellen Albums. Nach zwanzig Minuten ein
kurzes "Willkommen in Gelsenkirchen, wo immer DAS auch ist" und weiter gehtīs.
Das Konzert ist eine Achterbahn der Emotionen und das Zusammenspiel mit den neun E Street Musikern exzellent. Zu
"Darkness on the Edge of Town" tragen Springsteens Spitzenkräfte an Gitarre und Saxophon, Nils Lofgren,
Little Steven und Clarence Clemons, zur spartanischen Gitarrenbegleitung ihres Chefs, je eine Strophe vor, dann gesellt sich
Patti Scialfa, Ehefrau von Bruce Springsteen, hinzu und zu fünft singen sie ins Mikrophon - genial.
Es geht an diesem Abend vor allem um Musik, um sehr viel Musik sogar. Spieldauer: Fast volle drei Stunden purer ROCK 'N' ROLL
der Superlative. Springsteen schöpft bereitwillig aus dem Klassiker-Repertoire der E Street Band: "No
Surrender", "Badlands", "Out in the Street" und am Ende des ersten Sets das mitreißende
"Tunder Road". Steve van Zandt und Nils Lofgren setzten mit ihren Gitarrensoli immer neue Glanzlichter, vorangetrieben
von dem großartigen Max Weinberg am Schlagzeug, Garry Tallent am Bass, dem effektvollen Spiel von Roy Bittan am
Flügel, Danny Federici an den Keyboards und Soozie Tyrell mit der Rock-Geige. Patti Scialfa hat ihre starken Momente vor
allem im Harmoniegesang bei den Songs mit Country-Flair und ganz cool mit dem glänzenden Saxophon Clarence
Clemons.
Nach zweieinhalb Stunden Konzert geht in der Arena Auf Schalke zum ersten Mal das Licht an und jetzt endlich ist der
"BOSS" bereit, seinen wichtigsten Song zu spielen. Mit den E Street Musikern stürzt sich Bruce
Springsteen in eine donnernd-bombastische Version von "Born to Run". Dieser Song bei eingeschaltetem Flutlicht -
55.000 Fans in kollektiver Raserei - das ist Gänsehaut pur und hätte ein triumphales Finale sein können. Aber
Springsteen und Band entscheiden sich anders, kehren für einen zweiten Zugabenblock, der "Boss-Time",
zurück und mit dem wundervoll tanzbaren "Dancing in the Dark" gibt es einen noch fulminanteren Kehraus.
Wer gehofft hatte, an diesem Abend die "Greatest Hits" aus über 30 Jahren zu hören, wird enttäuscht.
Viele der alten Abräumer (Born in the USA, I'm on fire, Hungry Heart, Glory Days, Streets of Philadelphia) werden nicht
gespielt. Doch das tut der fantastischen Stimmung an diesem Abend keinen Abbruch, wenn der 53-jährige kopfüber
am Mikrofonständer hängt oder auf Knien lang über die Bühne rutscht.
Alles in allem ein großartiges Konzert mit einer grandiosen Band, die bis zum letzten Ton alles gibt. Mitreißend die
Begeisterung und Spiellaune, aber auch der Spaß, mit dem Bruce Springsteen und die E Street Band zu Werke
gehen.
BRUCE - See you up the road! weiterlesen
The Nokia NIGHT of the PROMS
Konzert am 20.12.2002 in der Kölnarena
Toll,
ich war gestern zum ersten Mal bei der Nokia NIGHT of the PROMS
und muss sagen, es war super! Bin kein Klassik-Fan, jedoch ging manches Stück ganz schön
unter die Haut und die Art und Weise der Darbietung war faszinierend. Überhaupt bin ich von
der Mischung und Auswahl der Stücke sowie Interpreten erstaunt. Hätte nie gedacht, dass
das alles so locker zusammenpasst.
Der wahre Höhepunkte (Mega-Gänsehaut) war "Music" von John Miles. Es gibt kaum
einen anderen Klassiker der Musikgeschichte, der die Einzigartigkeit der Musik ausdrucksstärker
charakterisieren könnte als "Music was my first love" von John Miles.
Nun zum Konzert: Cutting Crew mit "I just died in your arms tonight" und "I've been in
love before", Aphaville (Forever young, Big in Japan) sowie "Fire" und "I'm so
excited" von den Pointer Sister's waren einfach SPITZE. Aber auch Simple Minds (Alive and kicking,
Belfast child, Don't you forget about me) und Foreigner mit "Urgent", "Cold as ice"
und "I want to know what love is" haben wirklich für super Stimmung gesorgt.
Die Stille bei Jim Kerr's "Belfast child" klingt jetzt noch nach. Etwas enttäuscht war
ich von Foreigner, jedoch hab ich später erfahren, dass der Leadsänger Lou Gramm eine
schwere Krankheit hinter sich hat, beim letzten Konzert dieser Band (vor 18 Jahren!!) war
"I want to know..." der Gassenfeger schlechthin.
Einfach toll die notp zu erleben! Es hat mir wirklich alles sehr gut gefallen und hat mein Interesse
an der Klassik geweckt!
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ELTON JOHN
Konzert am 20.06.2002 in der RheinHalle Düsseldorf
Sir Elton - ein lohnendes Konzert-Erlebnis. Geschickt verteilte er die Höhepunkte
hatte "Daniel" an den Anfang platziert, "Candle in the Wind" in die Mitte gesteckt und
"Crocodile Rock" an das Ende.
Der Engländer hatte den Saal im Griff, dirigierte die
Massen und intonierte zur Mitte seines Auftritts ganz alleine seine 80er-Jahre-Balladen "Sacrifice"
und "I Guess Thatīs Why They Call It The Blues". Langeweile
kam in den fast drei Stunden nicht auf, dafür hat Elton John zu viele geniale Stücke für die
Ewigkeit geschrieben. Und die spielte er eben genauso, wie es ein Star machen muss, der in die
RockīnīRoll-Ruhmeshalle "Hall of Fame" aufgenommen worden ist und eine abenteuerliche Karriere
hinter sich hat. Ganz ohne Allüren, nüchtern und mit einem großen Maß innerer Ruhe.
Musikalisch enttäuschte John nur mit einer überlangen Version von "Rocket Man", bei der die
anfängliche Begeisterung nach fast fünfzehn Minuten doch allmählich abflachte. Dafür beendete
er den gelungenen Abend, an dem er sich ohne Pause und Unterbrechung für sein Publikum abrackerte mit
"Your Song" als einzige Zugabe im Trainingsanzug. weiterlesen