Finisher in New York City

Als Marathonläufer muss man einmal im Leben New York "gelaufen" sein.

Ich habe mir meinen Traum erfüllt, einmal beim New York City Marathon mitzulaufen. Ich bin diesen Marathon zum ersten Mal gelaufen und muss sagen, der NYC Marathon ist kein einfacher Lauf. Dafür sorgen schon alleine die Anstiege der fünf Brücken und die Hügel im Central Park. Aber als Entschädigung wird man teilweise frenetisch von den über zwei Millionen Zuschauern angefeuert - sozusagen "ins Ziel getragen". Diese Stimmung an der Strecke ist einzigartig! Das sollte man einfach genießen und seine Bestzeit auf einer flacheren Strecke laufen.

Einige Stunden vor dem Start im Fort Wadsworth an der Verrazano Bridge in STATEN ISLAND warten zu müssen, darauf sollte man vorbereitet sein. Warme und schützende Kleidung ist immer ratsam, besonders wenn das Wetter nicht so gut ist. Doch das Warten gehört einfach dazu und ist außerdem schon Kult - das Frühstück, die "Schlafstationen", die Musikshows, die weggeworfene Kleidung in den Bäumen, die Toilettenhäuschen und natürlich die längste "Pinkelrinne" der Welt.

Ist das Rennen erst mal mit einem Kanonenschuss gestartet, geht es zunächst über die riesige Verrazano Narrows Bridge, mit einem tollen Blick auf Manhattan. Nach überqueren der Brücke kommt man nach BROOKLYN hinein, wo auch der größte Teil der Strecke zurückgelegt wird. Hier vereinigen sich dann bei Meile 8 die drei Startblöcke (orange, blau und grün), bevor es durch ein Spalier von Zuschauern nach QUEENS geht.

In Queens ist auf der Pulaski Bridge dann auch der Halbmarathonpunkt erreicht und bei Meile 15 geht es mit einem knackigen Anstieg - aber einem fantastischen Blick auf den East River - über die Queensboro Bridge hinein nach MANHATTAN. Und wie es hinein geht: Eine scharfe Linkskurve und man läuft die First Avenue nordwärts hinauf. Hier brennt die Luft! Drei Meilen hysterische Zuschauer und eine Riesenstimmung - ein absolutes Highlight!

Danach führt hinter der Willis Avenue Bridge ein kurzer Schlenker durch die BRONX. Am Stadion der New York Yankees vorbei kommt man dann über die Madison Avenue Bridge wieder zurück auf die Insel von Manhattan. Es geht ein Stück durch Harlem und danach auf der Fifth Avenue nach Süden Richtung Central Park, in den man auf Höhe des Guggenheim Museums hineinläuft. Dann sind es nur noch zwei Meilen bis ins Ziel und die ziehen sich wie das sprichwörtliche amerikanische Kaugummi. Dafür helfen einem jetzt die dicht an dicht stehenden Zuschauer. Doch wenn man nach dem Columbus Circle auf den letzten Yards die Zielgerade hinaufläuft, sind alle Strapazen vergessen. Man ist Finisher des New York City Marathon, des größten Marathons der Welt.